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Erste Familien ziehen in den "Lindenhof"

Erste Familien ziehen in den "Lindenhof"

Kröppelshagen – „Wir freuen uns, dass wir die ersten drei Familien im Lindenhof begrüßen können“, betont Amtsvorsteherin Martina Falkenberg. Frauen und Kinder sind im Rahmen des Familiennachzugs aus dem Bürgerkriegsland Syrien über einen längeren Aufenthalt in der Türkei nach Deutschland gekommen.

Die Väter der Familien leben schon länger im Amtsgebiet und konnten nach zweijähriger Trennung ihre Familien am Flughafen Hamburg endlich wieder in die Arme schließen. Eine weitere Familie ist inzwischen aus Dassendorf nach Kröppelshagen umgezogen. Dann wohnen zehn Kinder von einem bis 18 Jahren und sechs Erwachsene in der Amtsunterkunft an der Friedrichsruher Straße.

Für die Kinder von 6 bis 16 Jahren gilt die Schulpflicht. Sie wurden durch die AWO-Sozialbetreuung in den zuständigen Schulen zum Unterricht angemeldet. Für die Kinder ab einem Jahr bis sechs Jahren besteht ein Rechtsanspruch auf einen Krippen- oder Kita-Platz. „Die Kinder lernen dort am schnellsten die deutsche Sprache und unsere Lebensweise. Darum ist es im Sinne gelingender Integration der gesamten Familie sehr wichtig, dass sie einen Betreuungsplatz in Kröppelshagen oder in den umliegenden Gemeinden bekommen. Die Betreuungskosten werden von allen Amtsgemeinden solidarisch getragen“, unterstreicht Amtsvorsteherin Martina Falkenberg.

Über den Kröppelshagener Helferkreis „Asyl im Dorf“ können Familien oder Helfer und Helferinnen Kontakt zu den neuen Nachbarn aufnehmen. Der große Gemeinschaftsraum wird in den kommenden Wochen ausgestattet, so dass Sprachkurse vor allem für Frauen, Spielenachmittage oder Gesprächsrunden stattfinden können. Die AWO-Sozialbetreuung sieht regelmäßig bei den Familien vorbei und unterstützt bei Schriftverkehr, Alltagsfragen und Schul- oder Kita-Anmeldungen.

Aktuell wohnen insgesamt 36 geflüchtete Menschen in Kröppelshagen, gehen zum Sprachunterricht, in die Schule oder Kita. Neben vier Familien im Neubau „Lindenhof“ (neun Wohnungen für circa 40 Personen) leben in drei weiteren Wohngebäuden vier Familien (19 Personen) und eine weibliche Einzelperson.

„Die Objekte wurden im Jahr 2015 angemietet, als der Zustrom vor Gewalt und Terror fliehender Menschen deutlich größer war als aktuell“, erklärt Amtsvorsteherin Martina Falkenberg. Jetzt werden auslaufende Mietverträge in Kröppelshagen wie in den anderen Amtsgemeinden nicht verlängert, weil in eigenen Immobilien ausreichend Wohnraum zur Verfügung steht. Mittelfristig soll eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Asylbewerber und Flüchtlinge in den Amtsgemeinen erreicht werden, wobei der Lindenhof eine Sonderrolle einnimmt.

Seit Wochen gab es keine Zuweisungen von Asylbewerbern über den Kreis Herzog-tum Lauenburg in das Amt Hohe Elbgeest. Die meisten der im Amtsgebiet lebenden geflüchteten Menschen sind als Flüchtlinge mit einem Schutzstatus bis zu drei Jahren anerkannt. Sie werden vom Amt Hohe Elbgeest noch übergangsweise betreut und sind aufgefordert, selbst eine Wohnung anzumieten. Aufgrund der geringen Anzahl preiswerten Wohnraums ist es aber vor allem für Familien sehr schwierig, passende Wohnungen zu finden.

„Wir haben in den krisenhaften Monaten ab August 2015 und Anfang 2016 vorsorgend deutlich mehr und letztlich zu viele Unterbringungskapazitäten aufgebaut. Dadurch sind uns wie vielen anderen Kommunen Leerstandskosten entstanden, die wir jetzt vom Land Schleswig-Holstein zurückfordern“, so Amtsvorsteherin Martina Falkenberg. Landesweit stehen dafür 10 Millionen Euro zur Verfügung. Das Amt Hohe Elbgeest hat die Erstattung von rund 150.000 Euro beim Land beantragt. Ob und in welcher Höhe diese erstattet werden, entscheidet sich in den kommenden Wochen.

 

 

 










Der 60 Quadratmeter große Gemeinschaftsraum bietet Platz für Sprachkurse oder Spielenachmittage.

 

 





 






Einfach aber Funktional sind die die Küchen ausgestattet.


















Die Wohnungen bieten Platz für 4 bis 6 Personen.

Fotos: Amt Hohe Elbgeest