Hilfsnavigation
Seiteninhalt

Thema »Personalnot« nun auch in Kita Spatzennest angekommen

Der Fachkräftemangel im Kita-Bereich ist im Speckgürtel von Hamburg schon seit einiger Zeit besonders deutlich zu spüren. Bisher war es dennoch gelungen, in der kommunalen Kita Spatzennest eine vergleichsweise komfortable Personalsituation aufrechtzuerhalten, so dass diese Einrichtung weitestgehend von spürbaren Auswirkungen auf Eltern und Kinder verschont bleiben konnte. Zu Beginn des Jahres besteht nun allerdings voraussichtlich die Problematik, dass drei Fachkräfte fehlen werden und ein bereits im Vorfeld erarbeiteter und kommunizierter Notfallplan greifen muss. Dieser dient der Kita-Leitung als Richtlinie, was zu tun ist, wenn es zu personellen Engpässen kommt.

Stetiges Bemühen von Träger und Kita-Leitung um gute Personalausstattung
Die Gemeinde hatte als Kita-Träger über die Landesförderung hinaus Personal eingestellt und weitere eigene finanzielle Mittel für Fortbildung und Ausbildung von Personal („PiA“) bereitgestellt. Kita-Träger und Kita-Leitung haben gemeinsam für eine positive Außenwirkung der Kita gesorgt (Öffentlichkeitsarbeit), auch, um als Arbeitgeber positiv wahrgenommen zu werden. Freie Stellen wurden stets zeitnah ausgeschrieben. Vor allem durch das agile Vorgehen der Kita-Leitung, ihre guten Kontakte zu Fachkräften, zu Berufsschulen und stetige Personalwerbemaßnahmen konnte es bisher immer gelingen, geeignetes Personal zeitnah zu akquirieren. Dieses Vorgehen ist nun durch den stetig fortschreitenden Fachkräftemangel an seine Grenzen gestoßen.

Betreuung in den Randzeiten voraussichtlich vorübergehend eingestellt
Aufgrund des Fehlens von drei Fachkräften werden wir voraussichtlich die Randzeiten (Frühdienst von 7 bis 8 Uhr und Spätdienst von 16 bis 17 Uhr) streichen müssen. Da laut Kita-Gesetz auch in den Randzeiten die Gruppen mit zwei Fachkräften - einer 1. Kraft (Erzieher*in) und je nach Größe einer 2. Kraft (mindestens SPA) - zu besetzen sind, kann dieses Angebot voraussichtlich ab 1. Januar 2023 nicht mehr aufrechterhalten werden.

Langfristiger Fortbestand der Integrationsgruppe nicht möglich
Das betrifft auch die Integrationsgruppe. Diese gibt es seit Gründung der Einrichtung im Jahr 1996. In dieser Gruppe werden 15 Kinder betreut, davon bis zu fünf Integrationskinder. In der Gruppe ist eine Fachkraft mit mindestens heilpädagogischer Weiterbildung vorzusehen. Mit Fortgang der Mitarbeiterin haben nur noch Karla Zager als Kita-Leitung und eine Springerin die entsprechende Ausbildung vorzuweisen. Übergangsweise wird Frau Zager an zwei Tagen und die weitere Mitarbeiterin an drei Tagen in der Woche die Betreuung der Integrationskinder übernehmen. Auf Dauer ist dies aber keine Lösung, da Frau Zager für die Leitung der Kita zum Teil freigestellt ist. Der Fortbestand der Gruppe über den 31. Juli 2023 hinaus als Integrationsgruppe ist somit nicht möglich.
Übrigens: Finanziellen Anreizen zur Anwerbung von Mitarbeitenden sind im öffentlichen Dienst durch den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) klare Grenzen gesetzt, so dass solche Anreize zur Personalgewinnung oder zum Personalerhalt nicht möglich sind.
Und: Das Recht auf Betreuung besteht nicht für die einzelne Kita vor Ort, sondern allgemein. Nicht die Gemeinde ist für die Schaffung der Kita-Plätze zuständig, sondern der Kreis als Jugendhilfeträger.

Die Gemeinde Dassendorf wird in enger Zusammenarbeit mit der Kita-Leitung und dem Amt Hohe Elbgeest weiterhin mit Hochdruck nach neuem, geeignetem Personal suchen, um eine bedarfsgerechte Betreuung der Kinder in der Einrichtung „Spatzennest“ zu gewährleisten.


Bürgermeisterin Martina Falkenberg