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Freiwillige Wehren: gut aufgestellt und offen für weitere aktive Mitglieder

Dassendorf – „Ein arbeitsreiches, aber auch erfolgreiches Jahr liegt hinter unseren Feuerwehren des Amtes Hohe Elbgeest", leitete Amtswehrführer Ralf Kreutner seinen Bericht über das Jahr 2018 bei der diesjährigen Delegiertenversammlung in Dassendorf ein. „Eine Vielzahl an Terminen, Diensten und Einsätzen wurden absolviert. Trotzdem kann man sagen, dass es ein verhältnismäßiges ruhiges Jahr war."


Amtswehrführer Ralf Kreutner (li.) aus Börnsen und sein wiedergewählter Stellvertreter Christian Hamester aus Kröppelshagen

Das nasse Frühjahr, der lange, trockene Sommer und das lokale Starkregen-Ereignis am Himmelfahrtstag 2018 im Bereich Bergedorf und Oststeinbek haben auch Wehren des Amtes beschäftigt.

„Der Stromausfall im Bereich Lübeck hat gezeigt, dass es wichtig ist, sich gut aufzustellen, wenn es zu Störungen der sogenannten „kritischen Infrastruktur" kommt", so Kreutner. Bei dem Ereignis mussten in drei Landkreisen, darunter auch das Herzogtum Lauenburg, alle Feuerwehrgerätehäuser besetzt werden, weil die flächendeckende Alarmierung für den Einsatzfall nicht sichergestellt war.

359 Einsätze in 2018

Insgesamt mussten im vergangenen die Wehren der zehn Amtsgemeinden zu 359 Einsätze ausrücken (2017: 448; 2016: 276 Einsätze). Dabei mussten 67 Brände bekämpft werden (2017: 34), darunter vier Großbrände. In 12 Fällen lösten Rauchmelder Fehlalarme aus. Die restlichen Einsätze erforderten unterschiedliche technische Hilfeleistungen. In 48 Einsätzen (2017: 33 Einsätze) wurde nachbarschaftliche Löschhilfe über die Gemeindegrenzen hinaus geleistet. 38 Personen konnten die freiwilligen Wehren retten. Eine Person musste leider tot geborgen werden. Zu Trainingszwecken haben die Wehren diverse Alarmübungen durchgeführt.

Die 359 Einsätze verteilten sich auf die Amtsgemeinden sehr unterschiedlich. Am meisten war die größte Gemeinde Börnsen in 65 Einsätzen gefordert, gefolgt von den Wehren aus Aumühle (61 Einsätze), Wohltorf (58), Dassendorf (45), Kröppelshagen-Fahrendorf (38), Escheburg (31), Hohenhorn (26), Hamwarde (19), Wiershop (9), Worth (7).

Im Juni wurde das Amtsfeuerwehrfest in Worth gefeiert. „Gefühlt war das ganze Dorf auf den Beinen und am Fest beteiligt. Respekt und Anerkennung dafür", so Amtswehrführer Kreutner. Zum zehnten Mal wurde am Sankt Florianstag, dem 4. Mai, zu Ehren des Schutzpatrons der Feuerwehren ein Feuerwehrgottesdienst gefeiert. „Vielen Dank an die Feuerwehr Aumühle für die Ausrichtung. In diesem Jahr werden wir uns am 4. Mai wahrscheinlich in Wiershop treffen."

Ständige Übungen und Weiterbildungen sichern Einsatzbereitschaft

Die jährliche Funkübung wurde von der Feuerwehr Dassendorf durchgeführt, die Übungs- und Ausbildungsfahrt 2018 von der Feuerwehr Börnsen organisiert und durchgeführt. Mit Unterstützung der Wehrführung Wohltorf wurde die Schulung zum Feuerwehrführerschein absolviert. Digitalisierung ist auch bei den Freiwilligen Wehren ein wichtiges Thema. „Erstmalig hat sich auch eine Digitalisierungsgruppe getroffen, um Themen wie A-Pager, Handy-Zusatzalarmierung, Tabletts auf Einsatzfahrzeugen, digitale Hydrantenpläne und mehr zu besprechen."

Auch im vergangenen Jahr wurde ein Anwärterlehrgang zusammen mit den Wehren aus Geesthacht, Grünhof-Tesperhude und Wentorf durchgeführt. Der Lehrgang war mit über 20 Teilnehmern sehr gut besucht. Im Sommer fand als besonderes Highlight eine Tagesübung auf dem Gelände des Kernkraftwerk Krümmel statt. Dank der guten Unterstützung durch die Werksfeuerwehr konnte eine praktische Schaumübung durchgeführt werden. Besonderheit des Tages: zum Mittagessen ging es über die Drehleiter in die Kantine.

Wichtig für die Wehren ist ihre Aufgabe als Brandschutzaufklärer und Brandschutzerzieher, die in Kitas, Schulen und zunehmend in Seniorenwohnanlagen über Vorbeugung und richtiges Verhalten im Brandfall informieren.

Bei der Leistungsbewertung „Roter Hahn" hat die Feuerwehr Dassendorf die Stufe I und Feuerwehr Wiershop die Stufe III erfolgreich abgelegt und die Teilnahme der Stufe IV ist für das Jahr 2020 schon beschlossen. Auch die Feuerwehr Kröppelshagen wird demnächst zur Prüfung der Stufe III antreten. Dabei stellen die Wehren ihre Leistungsbereitschaft und Einsatzfähigkeit unter Beweis.

366 aktive Feuerwehrleute im Dienst der Gemeinschaft

In den Feuerwehren der zehn Amtsgemeinden versehen 366 (2017: 363) aktive Feuerwehrkameradinnen und -kameraden ihren Dienst. In den sechs Jugendfeuerwehren sind 122 Jugendliche aktiv. 13 Kinder von sechs bis zehn Jahren lernen in Kinderabteilungen erste Grundsätze des kameradschaftlichen und lebensrettenden Feuerwehrdienstes.

„Das Durchschnittsalter unserer Wehren liegt bei knapp 40 Jahren, der Frauen-Anteil beträgt ausbaufähige 8,4 Prozent", berichtet der Amtswehrführer. Bei den Jugendlichen liegt das Durchschnittsalter bei knapp 14 Jahren, der Mädchen-Anteil bei erfreulichen 25 Prozent. 67 Kameradinnen und Kameraden stellen auch tagsüber die Einsatzbereitschaft der Wehren sicher.

Die Mitgliederzahlen sind seit Jahren stabil. „Dabei müssten in einigen Feuerwehren die Mitgliederzahlen höher sein", betonte Amtswehrführer Kreutner. Vor allem Neubürger sollen verstärkt motiviert werden, sich ehrenamtlich in den örtlichen Feuerwehren zu engagieren. Anders als in Hamburg gibt es in Schleswig-Holstein nur in vier Städten hauptamtliche Feuerwehren. In den über 1.100 Orten übernehmen ehrenamtliche Retterinnen und Retter das Retten, Löschen, Bergen und Schützen zum Wohle der Gemeinschaft.

In Escheburg wurde im Jahr 2018 fast der gesamte Vorstand neu gewählt mit Karsten Melchert als Wehrführer und seinem Stellvertreter Sebastian Rateike. In Hamwarde ist jetzt Daniel Todorovic stellvertretender Wehrführer, der damit Wolfgang Wöhl ablöst. Sascha Kröger wurde in Wohltorf erneut zum stellvertretenden Wehrführer gewählt. Auch in Aumühle standen in 2018 Neuwahlen an. Der scheidende Wehrführer Karl –Arnim Samsz wird künftig bei der Ausarbeitung von Übung und in der Amtsführungsstelle den Amtswehrführer unterstützen. In Aumühle ist jetzt Andreas Krüger neuer Wehrführer. Er kann auf Wolfgang Krüger als erfahrenen stellvertretenden Wehrführer zählen.

Gemeinden nehmen ihre Pflichten ernst

„Bei den Besuchen der Jahreshauptversammlungen konnte ich, wie in den Jahren zuvor, feststellen, dass alle Feuerwehren unseres Amtes gut aufgestellt sind und die Gemeinden ihrem gesetzlichen Auftrag nachkommen. Sehr positiv ist anzumerken, dass in einigen Gemeinden über Gerätehausneubauten oder Anbauten nachgedacht wird."

Amtswehrführer Ralf Kreutner hob zum Abschluss seines Berichts hervor: „Ich möchte mich bei allen Kameradinnen und Kameraden für ihre ständige Einsatzbereitschaft, die geleistete Arbeit und Unterstützung bedanken. An Eure Partner, Partnerinnen und Familien geht mein persönlicher Dank für ihre Unterstützung bei unserem, manchmal nicht einfachen, Feuerwehrdienst. Getreu unserem Motto: Gott zur Ehr, dem nächstem zur Wehr."

Beförderungen und Ehrungen bildeten den feierlichen Abschluss der Delegiertenversammlung, die zuvor Christian Hamester aus Kröppelshagen als stellvertretenden Amtswehrführer wiederwählte.

Beförderungen und Ehrungen für treue Dienste

Befördert wurden Sebastian Beyer, Escheburg zum Oberlöschmeister, Christian Steffens, Worth zum Hauptlöschmeister 3 und Karsten Melchert, Escheburg zum Hauptbrandmeister 2.

Für ihren langjährigen Dienst in der freiwilligen Feuerwehr wurden geehrt: Christian Hamester, Kröppelshagen für 40 Jahre aktiven Dienst mit dem Brandschutzehrenzeichen in Gold. Für besondere Verdienste auf dem Gebiet des Feuerwehrwesen erhielt Löschmeister Siegfried Klobe, Kröppelshagen das Schleswig-Holsteinische Feuerwehrehrenkreuz in Bronze. Oberlöschmeister Bernhard Lüdemann, Kröppelshagen wurde mit dem Schleswig-Holsteinischen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.