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Aus der Gemeindevertretung

Offene Diskussion über Kinderbetreuung
Rund zehn Eltern haben die öffentliche Gemeindevertretersitzung im Dezember besucht, umfängliches Rederecht erhalten und sich eingehend in das Thema „Personalnot in der Kinderbetreuung“ eingebracht. Die Leiterin der kommunalen Kita Spatzennest, Karla Zager, sowie die Leiterin des zuständigen Fachdienstes des Amtes Hohe Elbgeest, Josephine Kasper, gaben den Mitgliedern der Gemeindevertretung, den Eltern und weiteren Anwesenden fachkundige Auskünfte.

Fachkräftemangel in Kitas stellt ein überregionales Problem dar
Im ganzen Amtsbereich sind Kita-Träger davon betroffen. Inzwischen ist der Mangel in der Kita Spatzennest angekommen. Akuter Personalmangel führt dazu, dass die Randzeitbetreuung zu Jahresbeginn ausgesetzt werden muss. Die Kinder können somit erst ab 8 Uhr und bis 16 Uhr betreut werden, was für berufstätige Eltern eine große Schwierigkeit darstellt.
Auf Nachfrage der Eltern erklärte Frau Kasper erneut, dass die Eltern bei vorübergehendem Wegfall der Früh- und Spätbetreuung diese nicht bezahlen müssen. Die Eltern berichteten, dass sie sich schon organisiert hätten, um gemeinsam eine Notfallbetreuung in den Randzeiten auf die Beine zu stellen.

Kreative Ideen gesucht – zuständige Stellen lehnen bisher ab
Alle Beteiligten suchten in der Diskussion nach Ideen, um der Personalnot zu begegnen. So kam die Frage nach einer höheren Bezahlung der Kita-Beschäftigen auf. Dem steht entgegen, dass die Gemeinde sich an den Tarifvertrag halten muss.
Viele weitere Einwendungen machten deutlich, dass das Problem des Fachkräftemangels vor allem auf Landesebene angegangen werden müsste. Die Eltern fragen danach, welche kreativen Wege der Personalsuche Träger und Kita bisher gesucht hätten. Bürgermeisterin Falkenberg und Kita-Leitung Karla Zager weisen u.a. auf die „Praxisintegrierte Ausbildung PiA“ hin, bei der die Kita kreisweit eine Vorreiter-Rolle eingenommen hat. Über Aushänge, Messebesuche und Internetplattformen suchen Kita-Leitung und Gemeinde qualifiziertes Personal.

Eine Elternvertreterin erklärte, dass unter der Personalsituation aus ihrer Sicht auch die Qualität in der Bildungsarbeit leide. So stelle sich die Frage, ob keine „helfenden Hände“ eingesetzt werden können, wie dies bereits in Kieler Einrichtungen praktiziert würde. Frau Kasper wies darauf hin, dass dies ein Pilotprojekt ist, für das ganz bestimmte Konstellationen gelten. So hat die Kita Spatzennest grundsätzlich einen höheren Personalschlüssel an qualifiziertem Personal, als dies in anderen Kitas der Fall ist. „Helfende Hände“ finden bisher keine Anwendung in den Kindertagesstätten des Kreises.
Kitaleiterin Karla Zager gab ein konkretes Beispiel einer Unterstützungskraft in der Kita, die trotz langjähriger Erfahrung in der Kita vom Kreis bisher als Betreuungskraft abgelehnt wird. Erst nach weitreichender ergänzender Fortbildung würde diese Kraft als Betreuung eingesetzt werden können. Eltern und Gremienmitglieder sehen hierin einen Ansatz, der weiterverfolgt werden sollte. Verwaltung und Kitaleitung wurden gebeten, in dieser Angelegenheit beim Kreis noch einmal nachzufassen.

Die Diskussion machte deutlich, dass alle Beteiligten sich einen kreativeren Umgang mit möglichen Lösungsansätzen zur Behebung des Fachkräftemangels im Kita-Bereich wünschen und es für notwendig erachten, dass Kreis und Land sich des Themas in dieser Hinsicht konkret öffnen und annehmen.

Eltern und Gemeinde wollen sich gemeinsam bei Kreis und Land stark machen
Am Ende der Beratung stand ein Appell an alle Beteiligten, sich bei dem Thema „Kitabetreuung“ zusammenzutun. Eltern und Gemeinde vertreten in dieser Sache dieselben Interessen und sollten diese gemeinsam bei den zuständigen Stellen im Kreis und Land vorbringen. Die anwesenden Eltern werden einen entsprechenden Brief an die zuständigen Stellen richten mit entsprechender Unterstützung seitens der Gemeinde. Auch ein gemeinsamer Besuch in Ratzeburg oder Kiel stand im Raum, um das Thema Personalnot in Kitas zu verdeutlichen.

Weitere Ideen und Vorschläge der Eltern werden gern entgegengenommen und von Verwaltung und Kita-Leitung auf Machbarkeit geprüft.
Vielen Dank an die anwesenden Eltern, dass sie die Gemeindevertretung aufgesucht, damit die offene Diskussion ermöglicht und ihre Ideen eingebracht haben.

Planungsanzeige für neuen Kita-Standort beschlossen
Seit einigen Monaten drängt die Gemeinde auf einen Ortstermin mit der Landesplanung, um zu klären, ob diese grundsätzlich grünes Licht geben würde für einen Kita-Bau auf einer gemeindeeignen Fläche östlich des Mühlenweges am Ortsausgang Richtung Aumühle. Der Kreis Herzogtum Lauenburg hatte dafür bisher schon seine grundsätzliche Unterstützung signalisiert.
Da ein solcher Ortstermin von Seiten der Landesplanung leider mehrfach verschoben wurde und bisher nicht zustande kam, hat die Gemeinde Dassendorf sich nun entschlossen, eine offizielle Planungsanzeige an die Landesplanung zu richten, die von einem Planungsbüro erarbeitet wurde. Die Gemeindevertretung hat dem einstimmig zugestimmt. Nun bleibt die Antwort aus Kiel abzuwarten, um dann hoffentlich zügig weitere Schritte auf den Weg zu einem weiteren Kita-Standort einleiten zu können.

Carport-Unterstand für neues Notstromaggregat
Die Gemeindevertretung hat beschlossen, die Seiten am vorhandenen Carport zu schließen und ein Sektionaltor einbauen zu lassen. Des Weiteren wird ein weiterer Carport zur Unterbringung des Notstromaggregates und des Anhängers des Fördervereins gebaut. Für diese beiden Maßnahmen werden 34.000 Euro brutto außerplanmäßig zur Verfügung gestellt.

Katastrophenschutzkonzept Amt Hohe Elbgeest
Das Amt Hohe Elbgeest arbeitet derzeit intensiv an einem Katastrophenschutz-Konzept. Auch die örtliche Freiwillige Feuerwehr ist darin einbezogen. Mittlerweile liegen der Gemeinde nun intern erste Umsetzungsvorschläge vor, zu denen sie sich weiter einbringen kann.
In diesem Zusammenhang werden alle Bürgerinnen und Bürger weiterhin dazu aufgerufen, gemäß der Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Vorsorgen zu treffen (Infos unter www.bbk.bund.de), da Eigenverantwortung und Nachbarschaftshilfe im Bereich der Vorsorge für Katastrophen wichtige Faktoren darstellen.


Bürgermeisterin Martina Falkenberg