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Dem erheblichen Fachkräftemangel im Bereich der Kinderbetreuung steht ein zunehmender Betreuungsbedarf von Eltern für ihre Kinder gegenüber. Auf Grund der prognostizierten Bedarfe hatten die Gemeinden Dassendorf, Brunstorf und Hohenhorn gemeinsam im Bedarfsplan des Kreises Herzogtum Lauenburg eine weitere Einrichtung mit 90 Plätzen aufnehmen lassen. Eine gemeinsame zusätzliche Krippengruppe zur Betreuung von Unter-Dreijährigen ist bereits in Brunstorf entstanden. Die Schaffung weiterer Plätze stellt die Gemeinden vor eine Herausforderung.
Derzeit stehen in der Gemeinde Dassendorf in den Einrichtungen Spatzennest und Ev. Kindertagestätte 65 bzw. 80 Plätze zur Verfügung. Die Eichrichtungen sind voll belegt und haben entsprechende Wartelisten.
Anbau an das „Spatzennest“ möglich und sinnvoll?
Vor einigen Jahren hatte ein Fachbüro einen Anbau zur Betreuung einer weiteren (Krippen-)Gruppe in der Kita Spatzennest nicht für möglich gehalten. Von einem neuen Architekturbüro ist in Zusammenarbeit mit Bürgermeisterin und Kitaleitung dieses erneut beraten worden. Hierzu hat die Gemeindevertretung beschlossen, eine Bauvoranfrage zur Klärung von Planungsvoraussetzungen (u.a. hinsichtlich notwendiger Stellplätze) an die zuständige Kreisbehörde zu stellen.
Allerdings würde eine solche Gruppe den Gesamt-Betreuungsbedarf nicht decken und auch die Personalfrage wäre damit nicht geklärt.
Darüber hinaus kam die Frage danach auf, ob die Schaffung eines Containerstandortes für eine Übergangslösung bis zum Bau einer weiteren Kita in Frage käme. Dazu merkt die Verwaltung an, dass auch dafür zunächst Baurecht geschaffen werden müsste. Die Förderung einer solchen Investition ist nur möglich, wenn eine Zweckbindung von 25 Jahren vorläge (was bei einer Übergangslösung nicht der Fall ist).
Auch bei Anbau oder Containeranlage müsste ein Träger gesucht werden und Personal zur Verfügung stehen
Die Verwaltung weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass zu beachten ist, dass in allen Fällen (auch bei Anbau von einer oder mehrerer Gruppen an die kommunale Kita Spatzennest) ein Interessenbekundungsverfahren nach Kindertagesförderungsgesetz durchzuführen wäre. Hintergrund ist, das der Gesetzgeber wünscht, dass Kommunen nur ausnahmsweise Einrichtungen selbst betreiben. Vielmehr sollen freie Träger den Betrieb von Kindertagesstätten übernehmen.
Angesichts des Fachkräftemangels im pädagogischen Bereich wird seitens der Verwaltung dringend davon abgeraten werden, dass bestehende kommunale Einrichtungen vergrößert werden.
Diese Argumentationen sprechen dafür, einen neuen Kita-Standort zu schaffen und dafür einen geeigneten externen Kita-Träger zu finden.
Planerische Voraussetzungen sind erforderlich
Land und Kreis müssen sich mit einem solchen Standort im Planverfahren einverstanden erklären. Die Schaffung einer Kita-Einrichtung wird nicht bevorzugt behandelt, um z.B. Planungen im Außenbereich zu ermöglichen.
Damit hatte die Gemeinde bereits zu kämpfen, als sie die Planung einer Kita im Bereich des ehemaligen Mühlen-Geländes aufgenommen hatte. Von Land und Kreis wurden zahlreiche Hemmnisse aufgezeigt, die nicht in Einklang mit dem Grundstückseigentümer und Investor zu bringen waren.
Neue Idee: Kita-Standort „Am Riesenbett“ auf gemeindeeigener Fläche
Um ein möglichst schlankes Verfahren und eine wirtschaftliche Umsetzung zu ermöglichen, ist nun angedacht, eine gemeindeeigene Fläche ausschließlich für den Bau einer Kita vorzusehen. Die einzige von der Größe her dafür in Betracht kommende Fläche liegt östlich des Mühlenweges zwischen Kleingartenverein und Golf-Übungsplatz mit Blick auf das Riesenbett. Bisher hatte das Land planerische Vorhaben östlich des Mühlenweges abgelehnt. Ein diesbezüglicher Ortstermin war bereits im Frühjahr 2022 bei der Landesplanung erbeten und von dieser in Aussicht gestellt worden – kam dann seitens des Landes bedauerlicherweise nicht zustande.
Zur Klärung der Sachlage hat die Gemeinde Dassendorf nun mit einem beauftragten Planungsbüro eine Planungsanzeige an die Landesplanung und den Kreis Herzogtum Lauenburg gerichtet.
Sollte die Gemeinde Dassendorf ihre eigene Fläche für die Planung und den Bau einer Kita zur Verfügung stellen dürfen, ist der nächste Schritt die Einleitung des entsprechenden Planungsverfahrens und eines Interessenbekundungsverfahrens zur Trägersuche.
Bürgermeisterin Martina Falkenberg